Im März 1988, nach dem mutigen Entschluss einen neuen Verkaufswagen bei der Firma Mack bauen zu lassen gründeten die beiden Söhne die Spießbraten GmbH „SCHINDERHANNES-Hütte“, ebenfalls mit Sitz in Hottenbach bei Idar-Oberstein.
Im Oktober 1988 wurde der neue Verkaufswagen auf dem Oldenburger Kramermarkt vorgestellt und eingeweiht.
Dieser Verkaufswagen war damals einmalig. Mit Hilfe des Mainzer Planungsbüros Dìmensional (Freunde der Familie) wurde das Spießbratenhaus mit einem detailgetreuen Hunsrücker Fachwerk aus dem 18. Jahrhundert ausgestattet. In die Inneneinrichtung flossen gesammelte Erfahrungen von fast 2 Jahrzehnten Steakverkauf ein. Gleichzeitig wurde auf Mehrweg umgestellt! Diese Idee war damals bei Imbissbetrieben auf der Reise neu und sehr befremdlich, dennoch wurde es umgesetzt und spart bis heute jährlich Tonnen von Müll in unserem Unternehmen.
1993 trat auch der dritte Bruder, Joachim Friedt dem Unternehmen bei, auch seine Frau Birgit ein fester Bestandteil des Teams. Somit war die Familie komplett im Betrieb vertreten.
1997 wurde im Januar der nächste Verkaufswagen bei der Firma Hellmich in Auftrag gegeben und auf der Eisleber Wiese im Herbst eingeweiht.
Alle drei Brüder beschickten nun während der Saison ca. 30 Festplätze mit zwei fast identischen Geschäften und den Hütten, die hier und da auch schon mal ausgetauscht wurden! Auch große Firmenveranstaltungen waren fester Bestandteil der Saisonarbeit. Zu dieser Zeit wurden bis zu 25 Mitarbeiter gleichzeitig – auf verschiedenen Veranstaltungen beschäftigt.
2008 plante man eine weitere Erweiterung des Unternehmens – 2009 splittete man dazu die Firma auf. Gerhard Friedt führt seitdem die Firma in Hottenbach fort und Siegbert Friedt gründete die „Schinderhannes“ Spießbraten GmbH in Lemgo.
Es wurde natürlich weiterhin an einem Strang gezogen!
1971 hatte Berthold Friedt die fixe Idee, die sein Leben verändern sollte. “Verkauf von Original Idar-Obersteiner Spießbraten”, das gab`s noch nicht auf Volksfesten! Zwei Wochen später, nach anstrengendem Ringen mit sich selbst und der Familie verkaufte er “seinen” Artikel aus einem geliehenen Stand auf einem regional bekannten Bauernmarkt (Beller Markt)! Nachdem er ab 20.30 Uhr ausverkauft war stand dann sein weiterer Weg wohl fest!
Kurzentschlossen zimmerte er sich einen eigenen Stand und los ging es. Es wurden weitere kleinere Märkte in der näheren Umgebung beschickt, nicht nur gute Erfahrungen wurden gesammelt – es gab viele Hindernisse zu überwinden und auch einige Enttäuschungen waren bei den Veranstaltungen dabei.
Nach dem Ableben von Heinrich Friedt 1984, dem Vater von Berthold Friedt konnte auch unsere Mutter, Ursula mitreisen – was die Moral und den Zusammenhalt des Familienunternehmens enorm stärkte. Sie war über Jahrzehnte die Seele des Geschäfts, auch hinter den Kulissen!
Ab 1976 überzeugte das Unternehmen nicht nur in der Heimat, es wurden immer mehr Plätze von größerer Bedeutung beschickt z.B.:
Bonn Pützchens Markt, Vechta Stoppelmarkt, Bad Arolser Kram- und Viehmarkt, Darmstadt Heinerfest, Erbacher Wiesenmarkt, Paderborn Libori, Oldenburger Kramermarkt, Eisleber Wiesenmarkt….
1980 wurde ein zweites Geschäft von Nöten, eine zweite „Schinderhannes-Hütte“ wurde in Auftrag gegeben!
1981 folgte Gerhard Friedt, nach abgeschlossener Lehre im Steuerbüro, Vaters Fußstapfen.
1983 Siegbert Friedt, nach abgeschlossener Lehre als Metzgergeselle ebenfalls.
2016 gründeten Siegbert und Gerhard die Schinderhannes.Shop GbR – ein Online-Shop mit dem Zweck Schinderhannes-Steaks zentral im Hunsrück zu produzieren und in Kühlboxen an Kunden deutschlandweit zu versenden. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte. Dazu wurde der Name „Schinderhannes®-Steak“ geschützt.
2017 gab Gerhard Friedt ein neues fahrbares Steakhaus bei der Firma Gloria in Grevenbroich in Auftrag, das dann 2018 in Erkelenz eingeweiht wurde.
2019 bestellten dann Anke und Siegbert Friedt wiederum ein neues Geschäft bei der Fa. Dietz aus Ziegenhain, das dann „coronabedingt“ seinen ersten Einsatz erst im August 2021 im eigenen Laubker Biergarten in Lemgo fand. Dieser Biergarten war 2020 und 2021 während Corona geöffnet.
Seit 2022 ist mit Lea Friedt, Tochter von Anke und Siegbert Friedt, die dritte Generation mit an Bord.
Von beiden Betrieben werden heute in der Hauptsaison bis zu 40 Mitarbeiter gleichzeitig beschäftigt, was auch enorme Anstrengungen in der Logistik und Infrastruktur mit sich bringt. Um dem gerecht zu werden benötigt jede Firma: 3 LKW, 2 Personalwagen, 1 Wohnwagen, 1 bis 2 Camping, 1 Sprinter, 1 SUV und 1 PKW.
Zu Lebzeiten des Schinderhannes hatte unsere Familie eine Schnapsbrennerei, und dieser verpflegte sich uns seine Räuberbande, die teilweise bis zu 250 Mann stark war des Öfteren mit edlen Bränden aus dem Bestand der Brennerei, kostenlos natürlich. Als Gegenleistung bekamen unsere Vorfahren dann eine Karte für sicheres “Gelait” bei Einkäufen und Lieferungen durch das Gebiet des Räuberhauptmannes!